Das Motiv für die Verstümmelungen ist immer gleich:

Mädchen und Frauen sollen auf der Ebene der Sexualität kontrolliert werden. Als Synonyme für diesen – männlichen – Anspruch werden Jungfräulichkeit, Keuschheit und Treue genannt.

Wie bei jeder systematischen Gewalt gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen, wird das tatsächliche Motiv (Unterdrückung, Kontrolle) durch austauschbare Mythen oder religiöse Begründungen verschleiert und gerechtfertigt.

Die ideologische Basis bilden frauenverachtende Vorstellungen von Reinheit und Ästhetik. Die perfide Kombination aus gesellschaftlichen Sanktionen und Tabuisierung macht es für Einzelne nahezu unmöglich, aus diesem Kreislauf der Gewalt auszubrechen.

Genitalverstümmelungen finden stets in einem Klima umfassender Diskriminierung und Unterdrückung statt, in dem Frauen als Ware und Eigentum betrachtet werden. Genitalverstümmelungen stehen dabei in direktem Zusammenhang mit Zwangsverheiratungen, meist von Kindern.

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