Forderung nach einem Präventionsprogramm und Schutz für alle Mädchen

Ein Präventionsprogramm würde Mädchen sowohl in Deutschland als auch vor der Verstümmelung im Herkunftsland schützen

Marie Nareku ist gelernte Agrar-Ökonomin. Sie lebt und arbeitet im Bezirk Taveta in Kenia. Seit mehr als 15 Jahren betreut sie gemeinsam mit ihrer Mbuyuni Women-Group verschiedene Entwicklungsprojekte und engagiert sich für die Beendigung der Genitalverstümmelungen in ihrer Region.

Für Marie Nareku steht fest, es gibt nur eine Antwort auf die weltweite Verstümmelungs-Realität: Es handelt sich um Gewalt, die auf der ganzen Welt gestoppt werden muss – auch in Europa! Die Mädchen müssen geschützt werden und diese schwere Menschenrechtsverletzung endlich ein Ende finden.

Mit Sorge beobachtet Marie Nareku, dass Familien, die in Europa oder Amerika leben, ihre Töchter in den Ferien zu Verwandten nach Kenia bringen und verstümmeln lassen. Für Marie Nareku bedeutet dies zum einen eine Unterwanderung ihrer eigenen Arbeit – und zum anderen erschüttert es sie, dass die westlichen Regierungen dies zulassen.

Sie fordert von den Regierungen der Industriestaaten einen wirksamen Schutz der Mädchen vor Genitalverstümmelung und ist der Meinung, dass gerade in Europa und Amerika ein effizientes Vorgehen gegen die Verstümmelungspraxis dank gut entwickelter Judikative, Legislative und Exekutive möglich sein muss.

Das klare Ziel der TaskForce, umfassenden und messbaren Schutz aller gefährdeten Mädchen mit konsequenten Maßnahmen sicherzustellen, unterstützt Marie Nareku aus vollem Herzen. Sie schätzt die Arbeit der TaskForce als „innovativ und hilfreich“, und selbst wenn „im ersten Moment einige Leute ein Problem damit haben sollten, ist es der einzige Weg, die Verstümmelungen zu beenden und die Mädchen zu schützen.

Wir sind froh, dass Marie Nareku eine so engagierte und mutige Vorkämpferin für Mädchenschutz ist.

Hier geht es zum Interview aus Februar 2009…