Die Tatsache, dass zum ersten Mal ein Kind durch ein deutsches Gericht der akuten Gefahr der Genitalverstümmelung ausgesetzt wird, ist vor dem Hintergrund der tendenziösen und manipulativen medialen Berichterstattung um diesen „Fall“ mit Sicherheit kein Zufall, wie der folgende Hinweis nahelegt:

„Deutsche Richter von Medien beeinflusst“
„Strafverteidiger stellen vernichtendes Urteil aus“

Wie stark lassen sich Richter und Staatsanwälte beeinflussen?
Düsseldorf (pte/04.01.2006/06:15) – Eine repräsentative Umfrage unter Deutschlands Strafrechtverteidigern hat ein vernichtendes Urteil über die Objektivität der Richter ausgestellt. Die von der PR-Agentur Wilmes Kommunikation http://www.wilmes-kommunikation.de in Thesenform durchgeführte Befragung hat dabei über 114 Strafverteidiger interviewt.

 72,1 Prozent der befragten Strafverteidiger sind demnach der Meinung, dass sich Berufsrichter bei der Urteilsfindung von den Medien beeinflussen lassen.
Fast 67 Prozent gehen davon aus, dass die Medien die größte Gefahr der Beeinflussung in einem Gerichtsverfahren darstellen, satte 85 Prozent meinen, dass mit der Veröffentlichung eines Ermittlungsverfahrens die Vorverurteilung für den Beschuldigten beginne. 80 Prozent meinen, dass ein klinisch-objektives Urteil ohne jegliche Beeinflussung durch die Medien nicht möglich sei.

Zahlen, die Wilfried Hamm, Sprecher des Vorstandes und Pressesprecher der Neuen Richtervereinigung http://www.nrv-net.de/ zwar nicht ganz nachvollziehen kann, jedoch Verständnis hervorrufen. „Richter sind doch auch nur Menschen. Der Druck unter anderem auch der Medien ist manchen Verfahren so groß, dass ich mir vorstellen kann, dass Richter, wenn auch unterbewusst, dadurch beeinflusst werden“, so Hamm im Gespräch mit pressetext.
(…)
Wichtig für Hamm ist auf jeden Fall die Tatsache, dass Informationen über laufende Verfahren, die Richter aus den Medien entnehmen, auch öffentlich im Gerichtsverfahren angesprochen werden und nicht nur intern zur Bildung der Meinung des Richters verwendet werden dürfen. (Ende)

Quelle: http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=060104002
Quelle: Gerstendörfer, M., 2007, Der verlorene Kampf um die Wörter – Opferfeindliche Sprache bei sexualisierter Gewalt. Ein Plädoyer für eine angemessenere Sprachführung, Junfermann Verlag, Paderborn. ISBN 3-87387-641-8.